Global gespalten – hat die Atomkraft eine Zukunft?

Veranstaltung der Reihe "Forum Technoversum – die Zukunftsdebatte im Deutschen Technikmuseum"
Podiumsdiskussion am 11. Dezember 2012 um 18.30 Uhr mit
Dr. Ralf Güldner (Präsident des Deutschen Atomforums in Berlin),
Dr. Katja Roeckner (Historikerin und Co-Autorin des Buches "Berlin atomar. Die Atomkraftwerkspläne für die Hauptstadt") und
Michael Sailer (Öko-Institut, Sprecher der Geschäftsführung).
Moderation: Dr. Ralf Müller-Schmid (DRadio Wissen)
In den 50er Jahren wurde die Atomenergie als Zukunftstechnologie gefeiert; in Berlin gab es noch in den 70er Jahren konkrete Pläne für ein Atomkraftwerk. Inzwischen hat sich die Situation deutlich verändert. Der GAU in Fukushima hat die Neubewertung der Kernenergie in Gesellschaft und Politik beschleunigt. Deutschland hat den Atomausstieg beschlossen, Japan will ebenfalls mittelfristig aus der Atomenergie aussteigen.
Doch während wir hierzulande von der Energiewende sprechen, wird in anderen Ländern weiter auf Atomkraft gesetzt. Wie sieht es in China aus, in Indien oder Osteuropa? In der Frage der Atomenergie ist die Weltgemeinschaft global gespalten.
Das Forum Technoversum im Deutschen Technikmuseum stellt die Frage: Hat die Atomkraft eine Zukunft?
Der Eintritt ist frei! Es ist keine Anmeldung erforderlich.
Datum | Zeit | Ort | Einlass/Sendeplatz |
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Do, 11. Dezember 2012 | 18.30 Uhr | Foyer | ab 18.00 Uhr |
Do, 20. Dezember 2012 | 20.05 Uhr | DRadio Wissen | Hörsaal |

Die Veranstaltung ist eine Kooperation mit DRadio Wissen.
Sie empfangen DRadio Wissen als Livestream im Internet unter www.dradiowissen.de, über Kabel und Satellit sowie im Digitalradio (DAB+).
Sie können die Diskussion auf dem Sendeplatz "Hörsaal" im Programm von DRadio Wissen bald wieder nachhören.

Ralf Güldner © Deutsches Atomforum e.V.
Die Teilnehmer
Dr. Ralf Güldner
Das Deutsche Atomforum in Berlin ist die wichtigste Lobby der Kernenergiebranche. Ihr Präsident ist Dr. Ralf Güldner, seit 2008 Mitglied der Geschäftsführung der E.ON Kernkraft GmbH (EKK) in Hannover. Dort ist er für die Bereiche Neubau, Rückbau und Brennstoffkreislauf verantwortlich. Seit dem Dezember 2011 ist Dr. Güldner Vorsitzender der Geschäftsführung.
Der promovierte Chemiker war von 2006 bis 2008 Vorsitzender der World Nuclear Association (WNA) sowie von 2009 bis 2011 Präsident des europäischen Branchenverbandes FORATOM.

Katja Roeckner © Privat
Dr. Katja Roeckner
Die Historikerin Katja Roeckner hat in diesem Jahr gemeinsam mit Jan Sternberg das Buch "Berlin Atomar: Die Atomkraftwerkspläne für die Hauptstadt" im Vergangenheitsverlag veröffentlicht. Die Autoren rekonstruieren darin die nie verwirklichten Pläne für zwei Kernkraftwerke in West-Berlin und beschreiben damit eine, aus heutiger Sicht, fast unglaubliche Geschichte, die weit über den lokalen Berliner Rahmen hinausweist.
Katja Roeckner arbeitet als freie Ausstellungsmacherin und Historikerin für verschiedene Berliner Museen und hat zahlreiche historische Stadtrundgänge entwickelt und geleitet.

Michael Sailer © Öko-Institut e.V.
Michael Sailer
Seit mehr als 30 Jahren beschäftigt sich Michael Sailer mit Fragen der Kerntechnik. Seit 2009 ist er Sprecher der Geschäftsführung des Öko-Instituts und arbeitet vorrangig an den Standorten Berlin und Darmstadt. Zu seinen Wissenschaftsschwerpunkten gehören die Themen Reaktorsicherheit und Entsorgung nuklearer Abfälle, Nanotechnologie und Konfliktmanagement.
Der Ingenieur für Technische Chemie arbeitet seit 1999 in der Reaktor-Sicherheitskommission des Bundesumweltministeriums (BMU), deren Vorsitzender er von 2002 bis 2006 war. Zudem ist er seit 2005 Mitglied im Euratom Scientific and Technical Committee und leitet seit Juni 2008 die neu gegründete Entsorgungskommission, die das BMU in den Angelegenheiten der nuklearen Entsorgung berät.

Dr. Ralf Müller-Schmid © Deutschlandradio, Bettina Fürst-Fastré
Dr. Ralf Mueller-Schmid
moderiert das Streitgespräch.
Müller-Schmid ist Wissenschaftsjournalist und Programmleiter von DRadio Wissen. Seit 1993 arbeitet er als freier Autor für den Hörfunk der ARD sowie für Neue Zürcher Zeitung und Frankfurter Allgemeine Zeitung.
Nach einem Lehrauftrag für Philosophie an der TU Chemnitz (2001-2003) war er wissenschaftlicher Referent der Irmgard Coninx Stiftung im Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WZB) und promovierte am Fachbereich Philosophie und Geschichtswissenschaften der Johann-Wolfgang-Goethe-Universität Frankfurt.