Objekt des Monat September 2015

In Preußischblauem Deckel: Die Borsigsche Bauakte von 1847 zur Schloss-Kuppel © SDTB, Historisches Archiv / Foto: C. Kirchner
Akte zur Kuppel für das Berliner Stadtschloss, 1847
Erst unter dem preußischen König Friedrich Wilhelm IV. erhielt das Berliner Stadtschloss um 1850 seine endgültige Silhouette, die für ein Jahrhundert das Bild des alten Berlin prägen sollte.
Der König beauftragte die beiden Hofarchitekten Friedrich August Stüler und Albert Dietrich Schadow, eine Kuppel auf das Hauptportal des Schlosses zu setzen.
Der ursprüngliche Entwurf stammte noch von dem großen klassizistischen Baumeister und Architekten Karl Friedrich Schinkel, der jedoch bereits 1841 verstorben war.
Bau-Contract vom 12. Mai 1847 mit originalen Unterschriften
Die ausgestellte "Acta des Schloss Kuppelbaues zu Berlin 1847" aus dem Borsig-Firmenarchiv enthält den Schriftwechsel August Borsigs mit der königlichen Schlossbaukommission.
Aufgeschlagen ist der Bau-Contract vom 12. Mai 1847, der von Seiten der Auftragnehmer von dem Statiker Adolf Brix und Borsig selbst und auf Seiten der Auftraggeber von Stüler und Schadow unterzeichnet wurde.

Westfassade des Stadtschlosses mit Kuppel um 1900, rechts im Vordergrund das Kaiser-Wilhelm-Nationaldenkmal. © SDTB / Foto: Historisches Archiv
Den Bau der schmiedeeisernen Kuppel mit einer Spannweite von gut 25 Metern erfüllte Borsig zur "höchsten Zufriedenheit" des Königs.
Für seine bautechnische Meisterleistung ernannte Friedrich Wilhelm ihn 1851 zum "Commerzien-Rath".
Gegen Ende des Zweiten Weltkrieges schwer beschädigt, wurden Schloss und Kuppel 1950 gesprengt. Ab 2019 soll eine historische Rekonstruktion der Kuppel das wiedererstandene Stadtschloss bekrönen.